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10.09.2017  I. Herren

Spielbericht 5.Spieltag 10.09.17 TSV ZARPEN I - RW Mosiling II 4:1 (2:1)

Blau-Weiß gewinnt wildes Duell gegen Rot-Weiß. 6 Tore und 2 Platzverweise, ein gehaltener Elfmeter. Es war richtig was los im Otto-Dechert Stadion.

Tore: 1:1 Nico Röhrich, 2:1 Christoph Edler, 3:1 Sören Witt, 4:1 Nico Röhrich


Sommer, Sonne, Heimspiel-Tach. Petrus hatte uns die Tage vor dem Spieltag nicht unbedingt verwöhnt und es regnete Hunde und Katze wie der Engländer sagt. Doch hatte wohl auch er große Lust auf die volle Ladung Amateurfussball und am Sonntag lachte die Sonne über dem Otto-Dechert-Stadion.

Das weite Runde war übersäht mit Zuschauer die Ihre guten Sonntags-Bundfalten-Shorts aus dem Keller geholt hatten, ging man doch davon aus das der Sommer sich bereits verabschiedet hatte. Beine so braun wie ein Glas Milch, mehr Sonnenbrillen als in den Lagern der Hellmuts auf Mallorca und wohltemperiertes Bier. Der Sommer war nochmal einmal zurückgekehrt in den Norden. Es konnte also losgehen.

Nach dem Pokalsieg unter der Woche sollte der erste Heimsieg folgen und Trainer Aki Schmidt stellt im Vergleich zum 3:1 Erfolg vom Dienstag nur auf einer Position um. Dennis rückte für den beruflich verhinderten Andy in die Startelf.

Tor: Stefan
Verteidigung: Marten, Paddy, Niklas, Dennis
Mittelfeld: Nico, Christoph, Sören, Bobby
Angriff: Maurice, Hassan
Bank: Torge, Jonas, Jan, Tobi

Der Gegner war eine unbekannte Größe für unsere Mannschaft, stand man sich heute zum ersten Mal in einem Pflichtspiel gegenüber. Die Lübecker starteten mit einem Sieg und zwei Niederlagen in die Saison und kamen mit einer Tordifferenz von 0 zu uns (4:4 Tore). Eine Wundertüte also.

Spielverlauf

Nachdem man in den letzten beiden Spielen immer früh in Rückstand geraten ist (Hamberge 4., Hammoor 6.) wollte man heute, wenn möglich, ohne Gegentor bleiben. Das Ganze klappte auch stolze 12 Minuten. In eben dieser Minute konnte unser Keeper einen Flankenball nicht festhalten und der Moislinger David Pilen vollstreckte zum 0:1. Wat ein scheiß schon wieder. Aber egal, Mund Brille und Schuhe abgeputzt, weiter geht’s. Es waren wieder Mentalitäts-Monster gebraucht.

Wie in den Partien zuvor schien Blau-Weiß diesen Wachmacher zu brauchen, denn ab dann lief es besser für unsere Jungs. Gute Zweikampfwerte und ein sicherer Abwehrriegel gaben uns die nötige Sicherheit und wir gaben jetzt den Ton an.

Nur 10 Minuten nach dem Gegentor stellte Nico mit einer starken Einzelaktion die Uhr wieder auf null. Der Treffer zum 1:1 war (mal wieder) was fürs Auge. Ballverlust, nachgesetzt und die Kirsche zurückerobert. Eben schnell im Vorbeigehen den beiden Verteidiger einen amtlichen Palstek-Knoten und die Hüftgelenke gezwirbelt, dem Dritten durch die Hosenträger gespielt und das Leder satt unter die Latte gedrückt. 4 Tor im 4 Spiel. Stark.

Das Spiel wurde jetzt lebhafter, denn auch Moisling erhöhte nochmal die Schlagzahl. Die ganz klaren Dinger gab es auf beiden Seiten nicht, es war dennoch sehr unterhaltsam und ein schönes Fussballspiel. Die Zuschauer waren zu beneiden. Amateurfussball vom Feinsten, herrliches Wetter und leckeres Bier. Was will man an einem Sonntag denn mehr?

Die Halbzeitpause und die währenddessen stattfindende Halbzeitshow mit Super-Bowl Charakter rückten näher und vieles deutete auf ein Remis zur Pause hin. Doch holten unsere Jungs nochmal Schwung und setzten sich in der Spielhälfte der Lübecker fest. Nach einem klassischen Getümmel spitzelte Hassan den Ball mustergültig auf links zu Christoph, welcher sich bedankte und den Ball mit einer stoischen Ruhe, wie man es sonst nur von deutschen Autofahrern im Stau kennt, zum 2:1 über die Linie drückte. Ein Spielzug so wunderschön wie Donatella Versace. Aber drin das Ding. Führung, Pause, Gut.

Alles in Allem war das ein ordentliches Fussballspiel in der ersten Hälfte. Es gab also keinen Grund etwas daran zu ändern. So dachte man zumindest. Irgendwas scheint bei beiden Teams in den Pausentee gekommen zu sein, denn der zweite Durchgang bot alles was den Amateurfussball so besonders macht. Tore, Karten, Diskussionen, echte Typen und am Ende viel Gesprächsstoff für die Hopfenschorlen Runde am Tresen.

Die rotweißen Gäste kamen besser aus der Kabine und drangen unsere Jungs bis an den eigenen 16er zurück. Eine 1 gegen 1 Situation konnte Stefan noch entschärfen, doch der anschließende Nachschuss war für unseren Schlussmann nicht mehr zu erreichen. Der Ball rauschte in Richtung Tor und es roch nach dem frühen Dämpfer und Ausgleichstreffer. Doch Paddy „Pirlo Jesus“ Schön tauchte blitzartig ab und klärte den Ball auf der Linie. Doch womit? Nach Ansicht des Offiziellen war da eine Hand mit im Spiel. Die Hand Gottes? Trotz Hawkeye-System konnte diese Szene nicht zweifelsfrei aufgeklärt werden. Es blieb also bei der Entscheidung von Schiri Hartmut Ruge, Elfmeter und Platzverweis für Pirlo in der 55.Spielminute.

In Fachkreisen wird diese Elfmeter-Szene als „Schlüsselmoment“ oder „Knackpunkt“ bezeichnet. Denn trifft Moisling sind sie wieder voll im Spiel und auch noch in Überzahl. Fällt der Ausgleich nicht kann das dem TSV einen Schub geben und man ringt den Gegner trotz Unterzahl nieder.

Nachdem Stefan „SM1“ Meyer bereits gegen Tremsbüttel einen (inoffiziellen) Elfmeter halten konnte (der Strafstoß wurde auf Grund fehlenden Fingerspitzengefühls widerholt), konnte er heute ganz offiziell einen gehaltenen Elfmeter in seine Statistik schreiben. Absolute Stille im Stadion – Anpfiff – Anlauf Stürmer – Schuss nach rechts – Gehalten! Marcel Reif entfuhr es Zuhause auf der Terrasse ein leises „überragend“ und er wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Stadionsprecher Tim Raab skandierte den Namen unseres Torhüters und die Tribüne glich einem Tollhaus. Mitten in den Jubel hinein setzte Moisling nach und kam erneut zum Abschluss. Doch auch diesen Ball konnte Stefan halten. Das gab Rückendwind!

Trainer Aki Schmidt reagierte auf den Platzverweis und brachte den aus den Staaten zurückgekehrten Capitano Torge Wolgast. Und eben dieser sollte in der nächsten, mitunter spielentscheidenden, Szene eine Rolle spielen. Nach gewonnen Zweikampf ließ er seinen Gegenspieler stehen und schwebte wie einen Weißkopfseeadler davon. Ein sehr beruhigendes Bild. Doch dieses wundschön harmonische Zusammenspiel von Eleganz und Anmut wurde durch ein grobes Foulspiel unterbrochen. Der Offizielle überlegte nicht lange und zückte die rote Karte. Eine durchaus harte Entscheidung, doch hieß es nun wieder 10 gegen 10.

Und schon der nachfolgende Spielzug brachte das 3:1 für die Hausherren. Nachdem das mit dem Getümmel kurz vor Pause schon so gut geklappt hatte, machten wir das einfach nochmal. Von der linken Strafraumkante gelangte der Ball über Hassan zu Sören. Unsere Nummer 9 belohnte sich für seine zuletzt starken Auftritte und bugsierte das Spielgerät mit einem satten Flachschuss ins Tor.

Bei noch 20 Minuten auf der Uhr war die Moral der Lübecker jetzt gebrochen und wir ließen nicht mehr wirklich was anbrennen. Einer der vielen Nadelstiche und Konter brachte sogar noch das 4:1. Mit seinem dritten Assist an diesem Tag machte Hassan „Hasi“ Sayegh seine Leistung perfekt. Klasse Pass in die Schnittstelle auf Nico und der machte mit dem Aussenrist seinen zweiten Treffer in diesem Spiel. Nach 4 Spielen mit 5 Tore dazustehen und das als Mittelfeldspieler ist eine mehr als starke Quote. Weiter so Junge!

Die letzten 10 Minuten passierte nichts mehr und da war endlich der verdiente Heimsieg.

Nach dem Spiel

Am 17.09.17 geht es weiter mit einem Auswärtsspiel beim SSV Pölitz. Anpfiff ist um 13:00 Uhr.